Zukünftige Nutzung der JVA klären

28.04.2002. “Die Ver­le­gung der Jus­tiz­voll­zugs­an­stalt Oslebs­hau­sen braucht ein schlüs­si­ges Gesamt­kon­zept”, da ist sich Hel­mut Kas­ten von der grü­nen Stadt­teil­grup­pe nach­wie­vor sicher. Ihrer Ansicht nach gehö­ren zu die­sem Kon­zept neben den Pla­nun­gen für die Ver­le­gung der JVA in das Are­al In den Wischen auch Über­le­gun­gen, was mit den Gebäu­den, in denen jetzt die JVA unter­ge­bracht ist, gesche­hen soll.

Die Gebäu­de der jet­zi­gen Jus­tiz­voll­zugs­an­stalt prä­gen das Oslebs­hau­ser Stadt­bild”, urteilt Hel­mut Kas­ten, grü­nes Mit­glied im Grö­pe­lin­ger Bei­rat. “Eini­ge die­ser Gebäu­de ste­hen unter Denk­mal­schutz, so dass die Stadt­ge­mein­de hier sowie­so in einer beson­de­ren Pflicht steht.” Aber es geht nicht nur um den mate­ri­el­len Fort­be­stand der Gebäu­de, an die sich die Men­schen in Oslebs­hau­sen und Grö­pe­lin­gen über Gene­ra­tio­nen gewöhnt haben. “Mit den Frei­gän­ger-Häu­sern wird auch in Zukunft ein Teil der Gebäu­de für den Voll­zug genutzt wer­den”, erläu­tert Kas­ten. Sinn­voll ist für Kas­ten auch die Über­le­gung, den Frau­en­voll­zug, der jetzt in den Wischen ange­sie­delt ist, in die JVA Oslebs­hau­sen zu ver­le­gen, nach­dem die Män­ner umge­zo­gen sind. “Bei allen Defi­zi­ten, die die JVA vor allem im bau­li­chen Bereich und in der Aus­stat­tung hat, müs­sen wir fest­hal­ten, dass die Anbin­dung an den ÖPNV sehr gut gelun­gen ist. Gleich­wer­ti­ges für die neue Straf­voll­zugs­an­stalt müs­sen wir erst noch bewerk­stel­li­gen”, weist Kas­ten auf die Pro­ble­me hin, die mit einem Neu­bau in den Wischen zu bewäl­ti­gen sein wer­den. Zur Erin­ne­rung: Der Grö­pe­lin­ger Bei­rat hat auf sei­ner letz­ten Sit­zung am 20. März ein­stim­mig der Ver­le­gung der Jus­tiz­voll­zugs­an­stalt von Oslebs­hau­sen auf das Are­al der jet­zi­gen Frau­en- und Jugend­voll­zugs­an­stalt In den Wischen zuge­stimmt. “Ich habe der Ver­le­gung zuge­stimmt, weil die­se alle­mal bes­ser ist als die vom Sena­tor für Jus­tiz geplan­te Aus­wei­tung des Gelän­des am bis­he­ri­gen Stand­ort. Auch ist die jet­zi­ge JVA für einen moder­nen Straf­voll­zug nur noch sehr ein­ge­schränkt nutz­bar”, erklärt Kas­ten sei­nen Stand­punkt. Er fügt aller­dings hin­zu: “Die Zustim­mung des Bei­rats darf nicht als Blan­ko­scheck ver­stan­den wer­den. Auch zukünf­tig muss der Bei­rat umfas­send und zeit­nah an den Pla­nun­gen betei­ligt werden.”

Wenn ich auf den bis­he­ri­gen Ver­lauf der Ent­schei­dungs-fin­dung zurück­bli­cke, dann wäre es ver­mut­lich sinn­vol­ler gewe­sen, ein Media­ti­ons­ver­fah­ren durch­zu­füh­ren, das die ver­schie­de­nen Inter­es­sen unter neu­tra­ler Mode­ra­ti­on an einen Tisch gebracht hät­te”, resü­miert Kas­ten den Zwi­schen­stand. “Aber für das wei­te­re Ver­fah­ren lässt sich ja dar­aus lernen.”

Zum wei­te­ren Ver­fah­ren gehört aus sei­ner Sicht auch die Fra­ge nach der zukünf­ti­gen Nut­zung der jet­zi­gen JVA: “Wir müs­sen sorg­sam über­le­gen, was pas­sie­ren soll und was zu die­sem Stadt­teil passt.” Bei­spie­le für ein gelun­ge­ne Nut­zung sieht Kas­ten im all­seits bekann­ten Licht­haus und in der Oes­sel­mann­schen Vil­la, die von dem Ver­ein Schat­ten­riss genutzt wird. Ver­gleich­ba­res muss auch für die JVA ent­wi­ckelt wer­den. “Ich wün­sche mir eine stö­rungs­freie Nut­zung — so wie jetzt — und eine Nut­zung, die sich auch für den Stadt­teil aus­zahlt. Kei­ne leich­te Auf­ga­be”, gibt Kas­ten zu bedenken.

Bis­lang gab es eine rege Dis­kus­si­on um die Ver­le­gung der JVA”, so Kas­ten abschlie­ßend. “Ich möch­te, dass das so bleibt, und dass die­se Impul­se auch in die Ent­schei­dungs­fin­dung eingehen.”

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