Beendigung der Tierhaltung in der Stuhmer Straße / Streichelzoo / Wilder Westen

Zu die­sem Punkt wur­de zuletzt in den Medi­en berichtet.

Unse­re Grü­ne Bei­rats­frak­ti­on hat heu­te beim Orts­amt West bean­tragt, das auf der Bei­rats­sit­zung am 16.03. alle rele­van­ten Akteu­re auch vor Ort sind und berich­ten kön­nen. Das Orts­amts­lei­tung hat­te das The­ma zuvor schon auf die Tages­ord­nung gesetzt.

Wir wol­len hier noch ein­mal die Fak­ten nie­der­schrei­ben, damit es nicht zu Falsch­in­for­ma­tio­nen kommt, die offen­bar auch im Umlauf sind:

  1. Wir als Frak­ti­on wur­den erst am 11.02.2016 über die vom Trä­ger und dem Quartiersmanagement/Amt für Sozia­le Diens­te beschlos­se­ne Ein­stel­lung der Tier­hal­tung infor­miert. Das soll für alle Frak­tio­nen gelten.
  2. Maß­geb­lich auch durch die Kon­tak­te der Grü­nen im Bre­mer Wes­ten ist es im Som­mer 2015 gelun­gen, das in den Koali­ti­ons­ver­trag von der SPD-Sei­te hin­ein­ge­schrie­be­ne Aus für den Cam­pus Ohlen­hof wie­der her­aus­zu­be­kom­men. Seit Juli 2015 war damit aber auch bekannt, das der Strei­chel­zoo nicht mehr im Rah­men der Errich­tung des Cam­pus Ohlen­hof ver­legt wird, ergo mit hoher Wahr­schein­lich­keit die dafür vor­ge­se­he­nen Mit­tel von 2,3 Mio. Euro kom­plett entfallen.
  3. Finanz­mit­tel sind end­lich — neue Schul­den müs­sen im Zwei­fel von unse­ren Kin­dern abbe­zahlt wer­den. Der Stadt­teil Grö­pe­lin­gen bekommt mit knapp 1 Mio. Euro pro Jahr schon den gröss­ten Topf für Jugend­ar­beit, weil die­ser auch nach den Sozi­al­in­di­ka­to­ren gewich­tet wird, wes­halb ande­re Stadt­tei­le mit eben­falls vie­len Jugend­li­chen, aber weni­ger arbeits­lo­sen Men­schen etc., schon etwas sau­er sind.
  4. Im Jahr 2014 sind von die­sen Gel­dern z.B. finan­ziert worden:
    o 354.000 Euro (+ wei­te­re Gel­der) an die bei­den Jugendfreizeitheime
    o 129.000 Euro an die Erleb­nis­farm Ohlenhof
    o 100.00 Euro an das Mädchenhaus
    o 34.000 Euro an das Bür­ger­haus Oslebshausen
    o 32.000 Euro Strei­chel­zoo Wil­der Westen
    o 15.000 Euro an das Mobi­le Atelier
    … an tem­po­rä­re Aktio­nen an ver­schie­de­ne Akteure.
  5. Die Stadt­teil­far­men in Hucht­ing, Haben­hau­sen, Ten­ever … wer­den eben­falls aus Mit­teln der Jugend­ar­beit kern­fi­nan­ziert — wie in Grö­pe­lin­gen die Erleb­nis­farm Ohlen­hof. In der Abwä­gung sind dem Amt für Sozia­le Dienste/Controllingausschuss, das über die Mit­tel­ver­wen­dung ent­schei­det, also offen­bar die ande­ren o.g. Din­ge wich­ti­ger als die Eta­blie­rung einer zwei­ten Stadt­teil­farm, die es u.W. auch in kei­nem ande­ren Stadt­teil gibt.
  6. Vom Trä­ger wur­de das Argu­ment ange­führt, das es kei­ne Per­so­nal­för­de­rung mehr durch das Job­cen­ter gibt bzw. es im Job­cen­ter “qua­si kei­ne pas­sen­den Arbeits­lo­sen” mehr gibt. Unse­re grü­ne Bei­rats­frak­ti­on hat­te durch­ge­setzt, das über das Ende des Ehren­amts­mo­dell und der Regie­netz­wer­ke als bis­he­ri­ge Finan­zie­rungs­form in der Sozi­al­aus­schuss­sit­zung am 18.11.2015 infor­miert wur­de. Dort wur­de uns vom Arbeits­res­sort mit­ge­teilt, das alle Trä­ger über die neu­en För­der­mög­lich­kei­ten ab dem 01.01.2016 recht­zei­tig infor­miert wur­den. Es gab auf unse­re Nach­fra­ge hin kei­ne gegen­tei­li­ge Rück­in­fo aus dem Quar­tiers­ma­nage­ment und am 26.11.2015 teil­te der Trä­ger im Stadt­teil­ku­rier West mit, das Strei­chel­zoo und Sup­pen­kü­che akut nicht betrof­fen wären vom Ende des Regie­netz­wer­kes West und man für wei­te­re Pro­jek­te im Gespräch mit dem Job­cen­ter sei!
  7. Die Par­tei DIE LINKE hat mit ihrem Vor­sitz im Aus­schuss “Arbeit, Wirt­schaft, Kul­tur und Inte­gra­ti­on” das The­ma auch nicht auf die Aus­schuss­sit­zung am 24.02.2016 gesetzt, was ange­bracht gewe­sen wäre. Statt­des­sen ging es dort erneut um wenig erge­bi­ge “Denk­mal­din­ge”, obwohl unse­re Frak­ti­on expli­zit schon Anfang Janu­ar 2016 die Ein­la­dung des Job­cen­ters vor­ge­schla­gen hat.
  8. Die Erleb­nis­farm Ohlen­hof finan­ziert sich zudem u.W. über das Schul­ver­mei­der­pro­jekt des Bil­dungs­res­sorts. Die Stadt­teil­farm in Hucht­ing hat u. W. ein grö­ße­res (Firmen)-Spendennetzwerk. Offen­bar kei­ne gang­ba­ren Wege für den Streichelzoo — ???
  9.  Ein wei­te­res Argu­ment waren die höhe­ren Tier­pfle­ge­kos­ten und ver­schärf­te Bestim­mun­gen. In den ande­ren Far­men müss­te das aller­dings auch gel­ten. War­um es in die­sem Punkt kei­ne Syn­er­gien z.B. mit der Erleb­nis­farm Ohlen­hof mög­lich waren, ist uns der­zeit unbe­kannt. Ein Teil der Tie­re wird aber wohl von der Erleb­nis­farm Ohlen­hof über­nom­men. Ande­re Tie­re sol­len auch krank sein.
  10. Wäh­rend der Bau­maß­nah­men für den Cam­pus Ohlen­hof (ab dem Jahr 2018) ist eine Tier­hal­tung in unmit­tel­ba­rer Nähe zu so einer gro­ßen Bau­stel­le auch nicht gera­de ide­al. D.h., eine tem­po­rä­re Stil­le­gung der Tier­be­treu­ung wäre wäh­rend der Bau­maß­nah­men ggf. ohne­hin not­wen­dig geworden.
  11. Die Gesamt­la­ge des Trä­gers ist uns der­zeit unklar und es soll auf der Bei­rats­sit­zung am 16.03. auch dar­über infor­miert wer­den, wie die Lage und die Zukunft des Spiel­hau­ses bzw. der Sup­pen­kü­che aussieht.

Letzt­lich kann durch die vor­he­ri­ge erheb­li­che Bud­get­über­schrei­tung bei der Ent­wick­lung des Cam­pus Ohlen­hof kei­ner über­rascht sein, das ein Neu­bau von Stal­lun­gen etc. vor­aus­sicht­lich nicht mehr aus die­sem Topf finan­ziert wer­den kann. Das das Ehren­amts­mo­dell nach zwei­ma­li­ger Ver­län­ge­rung aus­läuft und die Bestim­mun­gen bei den MAE-Jobs restrik­tiv sind, ist auch lan­ge bekannt. Neue (?) Bestim­mun­gen bzgl. der Tier­hal­tung kom­men wohl hin­zu, was ins­ge­samt den Trä­ger dazu bewo­gen hat, sein Ange­bot schon jetzt einzustellen.

Das reflex­ar­ti­ge Schimp­fen auf die Bre­mer Poli­tik ist also völ­lig unan­ge­bracht. Der Bei­rat war bis­her an der Ent­schei­dung gar nicht beteiligt.

Auch wird der Stadt­teil Grö­pe­lin­gen nicht abge­hängt, wie eben­falls gleich wie­der reflex­ar­tig behaup­tet wird. Eini­ge Bei­trä­ge vor­her hat­ten wir auf das kom­mu­na­le Inves­ti­ti­ons­pro­gramm hin­ge­wie­sen, bei dem ca. 25 % der Mit­tel nach Grö­pe­lin­gen flie­ßen. Grö­pe­lin­gen hat ein Inte­grier­tes Ent­wick­lungs­pro­gramm (IEK) bekom­men, das mit ca. 18 Mio. Euro ver­gleichs­wei­se hoch aus­ge­stat­tet ist. Jahr­gangs­um­bau der Neu­en Ober­schu­le Grö­pe­lin­gen, Bau der Ober­schu­le im Park, Sanie­rung Grund­schu­le Fischer­hu­der Stra­ße, Bau des Quar­tiers­zen­trums Mor­gen­land­stra­ße, wei­te­re Sanie­rung der Grund­schu­le Hal­mer­weg, Ganz­tags­aus­bau der Grund­schu­le Pas­to­ren­weg, Sanie­rung Grund­schu­le Auf den Heu­en und Oslebs­hau­ser Heer­stra­ße, neue Kitas in Planung … .

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