Uralte Eiche soll geschützt werden!

Bündnis 90/Die Grünen fordern Erstellung eines Baumkatasters
Gröpelingen. Für Karin Mathes, umweltpolitische Sprecherin der Fraktion Bündnis 90 / DIE GRÜNEN, hat sich ihre Kritik an der neuen Baumschutzverordnung nach einem Besuch in Gröpelingen bestätigt. AnwohnerInnen der Scheeßeler Straße machten darauf aufmerksam, dass eine zirka 200 Jahre alte Eiche durch den Verkauf des Grundstücks auf dem sie steht und mit dem Wechsel neuer Eigentümer jederzeit gefällt werden könne.

Eine Vielzahl wertvoller Bäume, die auf privaten Grundstücken stehen, sind auf Gedeih und Verderb dem guten Willen der Grundstücksbesitzer ausgeliefert. Nicht einmal mehr das hohe Alter des Baumes hat noch einen Stellenwert. "Steht ein Baum, wie beispielsweise diese Eiche, vollständig auf privatem Grund, aber weniger als zwei Meter von der Grundstücksgrenze entfernt, genießt er überhaupt keinen Schutz", erläutert Mathes.

Auch die Nachbarn des alten Baumes können und wollen diese Neuregelung nicht akzeptieren und befürchten das Schlimmste. "Der Baum hat nicht nur einen hohen ökologischen Wert, sondern ist seit langem Teil unseres Wohngebietes!", so das grüne Beiratsmitglied Helmut Kastens.

Der Senat habe den zweiten vor dem ersten Schritt gemacht, kritisiert Mathes, die sich über Monate hinweg in der Umweltdeputation dafür einsetzte, zunächst ein Kataster von schützenswerten Bäumen anfertigen zu lassen, und erst darauffolgend die Baumschutzverordnung zu novellieren, was allerdings von der großen Koalition abgeblockt worden sei.

"Wir fordern den Senat erneut auf, unverzüglich das angekündigte Baumkataster über die schützenswerten Bäume auf privaten und öffentlichen Grundstücken erstellen zu lassen", formulierte Karin Mathes abschließend. (el)

Scheeßeler Straße