Ein paar Fakten zur Diskussion um die Solarenergie

Auf der Sei­te der Bun­des­netz­agen­tur gibt es EXCEL-Lis­ten, in denen jede regis­trier­te Solar­an­la­ge mit ihrem Stand­ort (Post­leit­zahl) und ihrer Grö­ße (kWp) auf­ge­führt ist.

Die Anzahl der im Zeit­raum Janu­ar bis August 2010 neu regis­trier­ten Anla­gen beträgt 173.377 Anla­gen mit einer Gesamt­leis­tung von 4.882.798 kWp. In den Post­leit­zahl­ge­bie­ten 28237 und 28239 wur­de davon genau eine (!) Anla­ge mit 1,9 kWp neu regis­triert. 1,9 kWp sind etwa 16 qm Flä­che an Sola­ra­mo­du­len. Das ist so gut wie nichts.

Gene­rell ist der Zubau in Bre­men äußerst gering. Die mit Abstand meis­ten Solar­an­la­gen wer­den in Bun­des­län­dern mit höhe­rer Son­nen­ein­strahl­in­ten­si­tät — etwa Bay­ern und Baden-Würt­tem­berg — instal­liert. Dazu wer­den sehr vie­le Anla­gen von land­wirt­schaft­li­chen Betrie­ben auf Stall­dä­chern etc. instal­liert, wie man bei einem Aus­flug in das nie­der­säch­si­sche Umland unschwer fest­stel­len kann. Dito gibt es eini­ge Gross­an­la­gen auf Kon­ver­si­ons­flä­chen (ver­seuch­te Böden, ehe­ma­li­ge Mili­tär­flä­chen etc.) in Ostdeutschland.

Wer­tet man die Daten wei­ter aus, so stellt man fest, das der Anteil der Anla­gen mit einer Grö­ße bis zu 5 kWp (= ca. 40 qm Solar­mo­du­le) nur bei ca. 1,5 % der neu regis­trier­ten Leis­tung liegt. Nimmt man die Anla­gen bis 10 kWp  (= ca. 80 qm Solar­mo­du­le) hin­zu, so kommt man auf ca. 10 %  der neu regis­trier­ten Leis­tung. D.h., das der Zubau nur in einem sehr gerin­gen Maße von pri­va­ten klei­nen Dach­an­la­gen kommt. Der Groß­teil ent­fällt auf Solar­an­la­gen auf Frei­flä­chen und eben z.B. grö­ße­ren Dach­in­stal­la­tio­nen auf Stal­lun­gen oder Dächern von Logistikzentren.

Der oft gehör­te Satz, das hier “der Vil­len­be­sit­zer” zu Las­ten des “Hart­z4-Emp­fän­gers” inves­tiert, ent­behrt also jeder Grund­la­ge. Daher soll­te auch kein Pri­vat­mann — gera­de in Bre­men — ein schlech­tes Gewis­sen haben, wenn er sich eine Solar­an­la­ge auf das eige­ne Dach setzt. Aus den sta­tis­ti­schen Daten kann man eher erse­hen, das das Bun­des­ge­biet für den Süden Deutsch­lands zahlt. Und das sich der Land­wirt sein Geld, das er beim nied­ri­gen Milch­preis nicht mehr bekom­men kann, nun z.B. via Solar­an­la­ge über den Strom­preis vom End­ver­brau­cher holt.

Soll­ten die Kos­ten für die Solar­in­stal­la­tio­nen auch nach den Kür­zun­gen im Jahr 2011 und z.B. nach der Her­aus­nah­me von Frei­flä­chen­an­la­gen auf Agrar­flä­chen aus der För­de­rung als zu hoch ein­ge­schätzt wer­den, kann man der Poli­tik nur raten, auf kei­nen Fall eine Decke­lung beim Zubau ein­zu­füh­ren. Denn die wür­de gera­de “den klei­nen Mann” tref­fen, der ver­sucht, sich mit einer klei­nen Solar­an­la­ge mit Eigen­ver­brauch etwas unab­hän­gi­ger von den Strom­kon­zer­nen zu machen. Die rich­ti­ge Maß­nah­me wäre dann, gro­ße Frei­flä­chen­an­la­gen voll­kom­men aus der För­de­rung zu neh­men oder die För­der­hö­he einer Dach­an­la­ge auf  z.B. 100 kWp zu begren­zen. Bei Vari­an­te 1 wür­de man ca. ein Drit­tel der Ein­spei­se­ver­gü­tun­gen spa­ren, bei Vari­an­te 2 fast  zwei Drittel.

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