Quo vadis Gröpelinger Sozialdemokraten?

Wir haben ehr­li­cher­wei­se schon Pro­ble­me, uns in die Gedan­ken­welt der Grö­pe­lin­ger Sozi­al­de­mo­kra­ten hin­ein­zu­ver­set­zen. Beim Punkt Radverkehr.

Am 16.09.2020 hat­ten wir eine Bei­rats­sit­zung zur Fort­schrei­bung des Ver­kehrs­ent­wick­lungs­plans. Dort fand ein Vor­schlag der SPD-Frak­ti­on eine Mehr­heit, die Geschwin­dig­keit für alle Rad­fah­rer im Grün­zug West auf 12 km/h zu begren­zen. 12 km/h ist nicht viel — es kann ja jeder mit sei­nem Rad auf den Tacho schau­en und damit ein­mal durch den Grün­zug West fah­ren. Ganz abge­se­hen davon, wie und wer soet­was kon­trol­lie­ren soll.

Nun hat­ten wir am 26.01.2022 eine Bau­aus­schuss­sit­zung, auf der ein wei­te­rer Antrag der SPD-Frak­ti­on zum Rad­ver­kehr vor­lag und mit 4 zu 3 Stim­men eine Mehr­heit fand. Der Antrag sah vor, das die Kenn­zeich­nung des Grün­zugs West als Haupt­rou­te aus dem Rad­we­ge­plan ent­fernt wer­den soll. Statt­des­sen soll der Heer­stra­ßen­zug, der der­zeit als ergän­zen­de Rad­rou­te ein­ge­teilt ist, die Haupt­rad­rou­te werden.

Mit ande­ren Wor­ten möch­ten die Grö­pe­lin­ger Sozi­al­de­mo­kra­ten, das Rad­fah­rer nicht mehr auf den vor­fahrts­be­rech­tig­ten und damit siche­ren und schnel­le­ren Weg durch den Grün­zug fah­ren, son­dern ent­lang der Haupt­stra­ße, wo sie kei­nen Vor­rang haben, also an Ampeln ste­hen und den Gefah­ren des Rechts­ab­bie­ge­ver­kehrs aus­ge­setzt sind. Gera­de ja auch für Kin­der, die auch leicht hin­ter gepark­ten Autos an Kreu­zun­gen ver­schwin­den kön­nen und wo Auto­fah­rer auf­grund der Ver­kehrs­dich­te ver­stärkt unter Ent­schei­dungs­stress stehen.

Wir kön­nen das kaum glau­ben, da es auch unter den Grö­pe­lin­ger Sozi­al­de­mo­kra­ten Rad­fah­rer gibt.

Klar ist es nicht in Ord­nung, wenn Rad­fah­rer ein­sei­tig ihr Recht durch­set­zen wol­len. Der Grün­zug West ist eine Park­an­la­ge, in dem der Rad­ver­kehr nur bei gegen­sei­ti­ger Rück­sicht­nah­me mit Fuß­gän­gern erlaubt ist. Es darf da nie­mand schnel­len fah­rend (E‑Bike) um Fuß­gän­ger drum­rum­kur­ven! Schon gar nicht dür­fen dort ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Räder fah­ren, die schnel­ler als 25 km/h Motor­leis­tung fah­ren. Es ist also gegen­sei­ti­ge Rück­sichts­nah­me angesagt!

Aber auch wenn das mal nicht der Fall sein soll­te, kann man doch nicht alle Rad­fah­rer die sich an die Regeln hal­ten, auf viel gefähr­li­che­re Rou­ten umlei­ten wol­len. WIR GRÜNE GRÖPELINGEN haben durch unse­rem ver­stor­be­nen Bei­rats­mit­glied Hel­mut Kas­ten erreicht, das die vor­he­ri­gen Umlauf­sper­ren im Grün­zug West abge­baut und es eine kla­re Vor­warts­re­ge­lung für Rad­fah­rer gibt. Was die Sicher­heit erhöht hat. Die Nut­zung durch den rela­tiv umwelt­freund­li­chen Rad­ver­kehr hat dadurch auch zuge­nom­men und das fin­den wir gut. Ein schwer­wie­gen­der Unfall ist uns bis­her nicht bekannt. Das Auto­fah­rer beim Rechts­ab­bie­gen von der Heer­stra­ße z.B. in die Moor­stra­ße, in die Mor­gen­land­stra­ße usw. Rad­fah­rer über­se­hen, das gab es unse­res Wis­sens schon öfters.

Quo vadis Sozialdemokraten?

Noch abstru­ser wird der Antrag, da gleich­zei­tig ein wei­te­rer Antrag der SPD vor­ge­legt wur­de, der in der Park­an­la­ge Oslebs­hau­ser Park nicht die Her­aus­nah­me des Rad­ver­kehrs zum Ziel hat­te, son­dern im Gegen­teil die Umwand­lung des gera­de erst fer­tig­ge­stell­ten sehr schö­nen Pro­me­na­den­weg für Rad­fah­rer und Fuß­gän­ger in einen rei­nen Rad­weg. Dabei soll­ten die Park­bän­ke abge­baut und der Weg begra­digt wer­den, damit dort Rad­fah­rer mit hohem Tem­po durch­ra­sen kön­nen. Das ist so ziem­lich das Gegen­teil von dem was zeit­gleich für den Grün­zug West bean­tragt wurde.

Wir den­ken auch der ganz nor­ma­le Bür­ger kann damit der Rad­ver­kehrs­po­li­tik der Grö­pe­lin­ger Sozi­al­de­mo­kra­ten nicht mehr fol­gen. War­um muss man immer alles iso­liert sehen und der eine gegen den ande­ren? War­um Rad­fah­rer gegen Fuß­gän­ger aus­spie­len? War­um kann es kei­ne gemein­sa­me Nut­zung unter gegen­sei­ti­ger Rück­sicht­nah­me geben, wovon sowohl Rad­fah­rer als auch Fuß­gän­ger und Erho­lungs­su­chen­de etwas haben?

Einig sind wir uns mit den Sozi­al­de­mo­kra­ten, das für schnel­le Rad­fah­rer die Pre­mi­um­rad­rou­te nicht durch den Grün­zug West füh­ren darf, son­dern dafür der Mähl­ands­weg aus­ge­baut wer­den soll. Aber auch dann wird es erfor­der­lich sein, das Rad­fah­rer z.B. im Abschnitt des Hel­mut-Kas­ten-Weges Rück­sicht auf Schü­ler der angren­zen­den Schu­len bzw. in den Schul­gär­ten nehmen.

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