Ein vielleicht unappetitliches Thema. Aber wie bei so vielen Sachen gilt auch hier: “Aus den Augen ist nicht aus der Welt”.
Aktuell gab es in der ARD einen Bericht über gefährliche Keime in Bächen, Flüssen und Seen.
Das sind zum Teil die Stoffe, die in einer Kläranlage nicht aus dem Abwasser herausgelöst werden können. Aber es sind auch die Stoffe, die aus dem Abwasser herausgelöst werden und im Klärschlamm stecken. Und wo dann dieser Klärschlamm auf landwirtschaftlichen Flächen als Dünger aufgebracht wird. Und damit neben z.B. Phospat auch Stoffe, die sich über nachfolgendes Regenwasser in Gewässern ansammeln. Oder die über die angebaute Nahrung wieder in unsere Nahrungskette gelangen.
Z.B. in der Schweiz wurde die landwirtschaftliche Nutzung von Klärschlamm schon im Jahr 2003 verboten. In Deutschland gibt es mit der Klärschlammverordnung Vorgaben, die z.B. maximale Schwermetallkonzentrationen für Klärschlamm festsetzt, der auf Felder verstreut werden darf. Mit einer Änderung der Klärschlammverordnung Ende 2017 darf zukünftig auch in Deutschland Klärschlamm in Bremen ab 2029 nicht mehr landwirtschaftlich genutzt oder ohne vorherigem Phosporauszug verbrannt werden. Hintergrund dafür ist die Reduzierung der Schadstoffe in den Böden und die Rückgewinnung des kritischen Rohstoffs Phospor. Kleinere Kläranlagen bis 50.000 Einwohner dürfen auch weiterhin Klärschlamm auf landwirtschaftliche Flächen ausbringen.
Bei der Vorstellung von Hansewasser zu den Plänen zum Bau einer Klärschlammverbrennungsanlage in Bremen wurde mitgeteilt, das Bremen bisher ca. die Hälfte des Klärschlamms auf landwirtschaftliche Flächen im weiteren Umkreis von Bremen und im größeren Umfang auf Felder im Bundesland Mecklenburg-Vorpommern ausbringt. Die andere Hälfte wird zu weit entfernten Braunkohlekraftwerken transportiert und dort mitverbrannt.
Man kann also sagen, das es sich Bremen bisher sehr einfach gemacht hat. Bremen zapft das Grundwasser in Verden etc. an und sorgt dort bei Umweltschützern für Besorgnis, weil dort der Grundwasserspiegel absinkt und zuviel Wasser gefördert wird. Gleichzeitig wird der Klärschlamm aus dem Abwasser über hunderte Kilometer per LKW außerhalb Bremens transportiert. Die Menschen in Mecklenburg-Vorpommern sind sicher auch nicht glücklich darüber, das sich “Bremer Scheisse” auf ihren Feldern verteilt und sich Bremer Schadstoffe in ihren Gewässern anreichert. Und wir Grüne wollen aufgrund der CO2-Problemaik die Braunkohlekraftwerke zügig abschalten und durch in der Erzeugung klimaneutrale erneuerbare Energien ersetzen
Das ist der Ausgangspunkt und darüber wird zu reden sein. Wie oben geschrieben: “Aus den Augen ist nicht aus der Welt”.