Nächtliche Ruhestörung aus dem Industriehafen

Bre­mer Anzei­ger vom 20.08.2003

Nächtliche Ruhestörung

Grö­pe­lin­gen. “Seit eini­gen Tagen ist es nachts sehr laut im Stadt­teil. Die nächt­li­chen Geräu­sche kom­men aus Rich­tung des Hafens oder der Stahl­wer­ke Bre­men und hören sich danach an, als ob dicke Metall­plat­ten umge­schich­tet wer­den oder bei den Stahl­wer­ken Kon­ver­ter zur Eisen­ver­ede­lung betrie­ben wer­den. Selt­sa­mer­wei­se ist tags­über nichts zu hören!”, so Rolf Wro­blew­ski, Grü­nes Beiratsmitglied.

Gera­de bei die­sen Tem­pe­ra­tu­ren, bei denen zahl­rei­che Men­schen auch nachts die Fens­ter geöff­net haben, sei der Lärm eine Zumu­tung, schließt sich auch Bei­rats­mit­glied Hell­mut Kas­ten an. Zudem lie­ge das DIAKO in unmit­tel­ba­ren Lärm­be­reich, sodass auch die Kran­ken von Beläs­ti­gun­gen betrof­fen sei­en, befürch­ten beide.

Die Grü­nen Bei­rats­mit­glie­der konn­ten die Lärm­quel­le bis­her nicht mit Genau­ig­keit orten und hof­fen nun, mit einer öffent­li­chen Bericht­erstat­tung für Abhil­fe sor­gen zu kön­nen. (el)

Nach­trag:

Hel­mut Kas­ten führ­te ein Tele­fon­ge­spräch mit Herrn Ebel, im Gewer­be­auf­sichts­amt zustän­dig für Lärm­pro­ble­me aus dem Hafenbereich.

Herr Ebel prüf­te umge­hend die Sach­la­ge und teil­te mit:
“Lärm­ver­ur­sa­cher in der Nacht des 13. und des 14.8. war die Fir­ma TSR Recy­cling GmbH & Co. KG, Water­berg­stra­ße. Aus Zeit­grün­den (Tide!) muss­ten Schif­fe zu die­sen Ter­mi­nen ent­la­den wer­den. Dabei kamen fol­gen­de Umstän­de zusammen:

1. Schrott rutsch­te beim Lösch­vor­gang immer wie­der schlep­pend von der Halde.
2. Der Wind weh­te in Rich­tung Oslebshausen.
3. Wegen der Wär­me hat­ten vie­le ihre Fens­ter offen.

Zur Rechts­la­ge. Für See­ha­fen-Umschlags­an­la­gen gibt es Aus­nah­me­re­ge­lun­gen bezüg­lich der “TA Lärm”.
Die Mit­ar­bei­ter der Fir­ma sind jedoch ange­wie­sen, Lärm mög­lichst zu vermindern.”

Nach­trag bei der Vor-Ort-Besich­ti­gung am 13.10.2003:

Initi­iert von Hel­mut Kas­ten wur­de gemein­sam mit Ver­tre­tern von SPD, CDU, FDP und BPB das Betriebs­ge­län­de besich­tigt. Anschlie­ßend fand im Bespre­chungs­raum der Fir­ma eine auf­ar­bei­ten­de Dis­kus­si­on mit dem Nie­der­las­sungs­lei­ter statt.

Die Fir­ma ist bemüht, die Lärm­be­läs­ti­gun­gen so gering wie mög­lich zu hal­ten. Ab 22:00 Uhr soll nach Mög­lich­keit über­haupt kein Lärm ent­ste­hen. Inso­fern waren die Vor­komm­nis­se aus Fir­men­sicht als abso­lu­te Aus­nah­me zu betrach­ten. Aus wirt­schaft­li­chen Grün­den kann aber eine zukünf­ti­ge über­mä­ßi­ge Lärm­ver­ur­sa­chung nicht zu 100% aus­ge­schlos­sen wer­den. Die Fir­ma erläu­ter­te ihre geplan­ten Maß­nah­men zur Ver­rin­ge­rung der Ein­tritts­wahr­schein­lich­keit die­ses Falles.

Auch wenn die TA Lärm kei­ne Anwen­dung fin­det, ergibt allein auf­grund der Nähe zum Kran­ken­haus aller­dings eine beson­de­re Pro­ble­ma­tik. Daher wer­den die Lärm­im­mis­sio­nen aus dem Hafen nach Aus­sa­ge der Fir­ma auch in Abstän­den vom Gewer­be­auf­sichts­amt gemessen.

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