Ohnmacht, Ratlosigkeit, Tatenlosigkeit der Verkehrsbehörde?

Heu­te gibt es eine Mit­tei­lung für eine Online-Bürgerbefragung:

https://www.senatspressestelle.bremen.de/pressemitteilungen/online-buergerbefragung-zu-alternativen-parkmoeglichkeiten-geht-an-den-start-441470

Gesucht wer­den freie Flä­chen für Park­flä­chen oder Quar­tiers­ga­ra­gen — mög­lichst gross. Was soll man sich dazu denken?

Seit Jah­ren geis­tert das Wort “Quar­tiers­ga­ra­gen” in der Dis­kus­si­on. Nur gibt es sie bis auf weni­ge Aus­nah­men wie gross im Bun­ten­tor fast nicht. Und wenn es sie gibt, dann ste­hen sie nicht sel­ten (halb) leer, wie man auch in Grö­pe­lin­gen etwa in der Fischer­hu­der Stra­ße oder Wal­le in der Über­see­stadt beob­ach­ten kann. Weil das Par­ken dort natür­lich nicht umsonst ist. Je nach Lage muss man schon 50 Euro, 100 Euro oder auch mehr pro Monat ein­kal­ku­lie­ren. Und so ein Park­platz ist dann im Zwei­fel auch nicht weni­ge Meter vom eige­nen Haus ent­fernt, son­dern 500 Meter oder einen Kilo­me­ter. Einen Weg den man täg­lich bei jedem Wettr 2x gehen muss, wenn man sein Auto täg­lich nutzt. Ggf. auch noch mit Ein­käu­fen o.ä..

Und Quar­tiers­ga­ra­gen ste­hen in Kon­kur­renz zum Bedarf an Wohn­raum. Die Rea­li­tät ist, das in Grö­pe­lin­gen etli­che Gara­gen­hö­fe abge­baut und durch Woh­nungs­bau ersetzt wur­den. Etwa an der See­wen­je­stra­ße, an der Oslebs­hau­ser Heer­stra­ße, Beim Ohlen­hof. Und wei­te­re Weg­nah­men von Park­flä­chen wer­den fol­gen — z.B. beim 2. Bau­ab­schnitt an der See­wen­je-/Lis­saer­stra­ße, bei einer Neu­be­bau­ung des Gelän­des der Bre­mer Bäder, bei der wie­der Grund­schul­nut­zung auf dem der­zei­ti­gen Park­platz Fischerhuderstraße/Morgenlandstraße. Und bei DEM Wohn­raum­be­darf wird man wohl schwer­lich Autos vor Men­schen gewich­ten kön­nen — von den wohl höhe­ren Ertrags­mög­lich­kei­ten mit einer Wohn­be­bau­ung ganz abgesehen.

Ergo: Was soll man dazu sagen? — Man kann nur mit dem Kopf schüt­teln. Die Lösung kann und wird nicht MEHR Park­raum sein. Die Lösung kann nur dar­in bestehen, das Autos klei­ner und vor allem weni­ger wer­den. Das Men­schen auch bevor sie krank­heits­be­dingt nicht mehr Auto­fah­ren kön­nen, auf ande­re Mobil­täts­we­ge umstei­gen. Es müs­sen noch wesent­lich mehr Mobi­li­täts­punk­te geschaf­fen wer­den. Elek­tri­sche Las­ten­fahr­rä­der und Zwei-Spur-Fahr­rä­der müs­sen noch mehr als Alter­na­ti­ve ver­deut­lich wer­den. Auch Lie­fer­diens­te — sie­he die kürz­li­che Pic­nic-Eröff­nung im Indus­trie­ha­fen — kön­nen eine gut Alter­na­ti­ve zum eige­nen Ein­kauf per Auto sein.

Gene­rell: Das Par­ken eines Autos auf öffent­li­chen Flä­chen darf nicht mehr umsonst sein und muss nach Grö­ße gestaf­felt wer­den. Und es muss ein Sys­tem ein­ge­führt wer­den, was Men­schen auch dazu bewegt, ihre pri­va­ten Stell­flä­chen ande­ren Men­schen in ihrer Umge­bung anzu­bie­ten. Ein sehr gutes Bei­spiel ist hier wie­der die Fischer­hu­der Stra­ße. Denn wenn ab vllt. 2027 (?) das Par­ken auf dem Schul­hof nicht mehr mög­lich ist, müs­sen sich auch Anwoh­ner umori­en­tie­ren. Und das ist mög­lich, da es auf der Ecke zur Moor­stra­ße eine Tief­ga­ra­ge und auf etli­chen Grund­stü­cken ent­lang der Fischer­hu­der Stra­ße grö­ße­re unge­nutz­te Hin­ter­hö­fe gibt. Nur stellt sich das “Henne-Ei”-Prinzip: Wenn das Par­ken auf öffent­li­chen Grund umsonst ist, wird kein pri­va­ter Anbie­ter Park­raum her­rich­ten. Und kein Auto­ei­gen­tü­mer wird danach suchen, son­dern im Anspruchs­den­ken flu­chend auf die Poli­tik schimp­fen, das nicht genü­gend kos­ten­lo­ser Park­raum für ihn geschaf­fen wird.

Also auch hier wie­der wie beim Woh­nungs­leer­stand: Nicht Akti­vi­tät vor­täu­schen und tat­säch­lich wei­ter wirk­sa­me Lösun­gen ver­zö­gern. Son­dern end­lich DAS RICHTIGE TUN!

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