Flächenauswahl
Dem zusammengestelltem Informationspapier 20210125 Infopapier Bahnwerkstatt final vom 25. Januar 2021 waren bereits viele wichtige Dinge dazu zu entnehmen.
Es geht nur um die 3 Regionalexpress-Linien
- Hannover – Bremen – Norddeich
- Hannover – Bremen – Bremerhaven und
- Osnabrück – Bremen – Bremerhaven
Daher macht die Wartung der Züge in Hamburg oder Göttingen natürlich von den Leerfahrten her keinen Sinn und war unter Umweltgesichtspunkten der Ausschreibung auch nicht zulässig. Die wenigsten Leerfahrten hat man im Netzmittelpunkt und der ist in Bremen. Deshalb sind Berechnungsversuche der “Bürgerinitiative Oslebshausen und umzu” mit zu vielen Leerfahrten bereits in sich unlogisch, da jeder Standort außerhalb der Netzmitte mit wesentlich mehr Leerfahrten verbunden wäre. Innerhalb Bremens gibt es dann nur relativ wenige in Frage kommende Flächen.
Zwar hat die Deutsche Bahn vor ca. 20 Jahren einmal überlegt, das sie Teile des Rangierbahnhofs Gröpelingen / Walle an die Stadt Bremen verkaufen könnte. Das hat sie nach kurzer Zeit aber wieder revidiert und in den letzten Jahren hat sie auch im Rahmen des Seehafenhinterlandverkehrs umfangreich in die Ertüchtigung der Strecken investiert — man denke etwa an die lange Sperrung im Mählandsweg mit der Erneuerung der Brücken dort. Einzig das ehemalige Eisenbahnerwohnheim (Kantine) am Schwarzen Weg wurde verkauft. Zur Zeit nutzt die Deutsche Bahn u.W. sogar Flächen der Hafeneisenbahn zur Abstellung von Güterwaggons.
Die Deutsche Bahn soll im Ausschreibungsverfahren und auch danach erneut erklärt haben, das sie auf ihren Flächen keinen Platz für eine (fremde) Bahnwerkstatt hat — nicht in Gröpelingen/Walle, nicht am Hauptbahnhof, nicht in Sebaldsbrück oder sonst wo in Bremen. Ausreichend große Flächen in Privatbesitz mit entsprechender Anbindung und Platz sowohl für die Werkstatt als auch für die Abstellanlage gibt es offenbar nicht. Ob die stadteigenen Flächen um den Hauptbahnhof die notwendige Größe haben, entzieht sich unserer Kenntnis. Sie dürften allerdings eine erheblich größere Arbeitsplatzdichte haben als bei der Fläche Reitbrake mit den nur 5 Betrieben mit relativ wenigen Mitarbeitern.
Im anstehendem Planfeststellungsverfahren sollen erneut mögliche Alternativstandorte geprüft werden. Vllt. besinnt sich die Deutsche Bahn auch vorher noch um. Erwarten tun wir dies allerdings nicht nach den klaren NEIN’s zuvor. Und im Planfeststellungsverfahren — siehe Zeitplan von Alstom im Beitrag zuvor — läuft dann bereits auch die Zeit weg.
Die Entscheidung für den Standort trifft aber keinesfalls ein Privatunternehmen! Sondern der Flächeneigentümer in Verantwortung des Häfenressort will das bremische Grundstück, das ja wesentlich für Eisenbahnzwecke seit Jahrzehnten genutzt und planfestgestellt ist — für die Bahnwerkstatt zur Verfügung stellen. Die SPD Bürgerschaftsfraktion hat sich klar und vehement für den Standort Reitbrake ausgesprochen. DIE LINKE möchte vorher Alternativflächen geprüft haben — klar — aber das Ergebnis wird — siehe oben — am Ende wohl nicht anders sein. BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN sprechen sich ebenfalls für den Standort aus, wenn es keine bessere Alternative gibt.
Für Gröpelingen kann die Ansiedlung neben der bereits erwähnten endlich durchgeführten geschichtlichen Aufarbeitung Chancen ergeben, die sich sonst so nie eröffnen würden.
Selbstverständlich müssen für die auf der Fläche tätigen Firmen Ersatzstandorte gefunden werden. Die müssten sich auch im Umfeld finden lassen. Und in Treu und Glauben getätigte Investitionen müssen entschädigt werden. Entsprechende Gespräche hat es bereits gegeben. Angesichts der nur 5 betroffenen Firmen mit relativ wenigen Mitarbeiten müssten es lösbare Dinge sein. Klar ist aber auch, das die Firmen nicht überreizen dürfen.